Wir queeren Menschen sind mehr als einfach «bereichernd»!
Bereichernd für die cis-hetero Mehrheit sind allerdings unsere Geschichten aus unserem queeren Alltag. Dabei wäre unser Alltag eigentlich nicht besonders – ausser in den Momenten, wo wir uns immer wieder als gleichwertig beweisen müssen.
Juni 2020: Auf über 500 digitalen Plakatwänden werden wir Lesben, wir Schwulen, wir Bisexuellen, wir trans Menschen, wir intergeschlechtlichen Personen, wir Queers als «Bereicherung» für 20 Schweizer Unternehmen bezeichnet. Sind wir aber nicht mehr als nur gerade «bereichernd»? Haben wir es nicht verdient, als gleichwertig in der Vielfalt der Menschen wahrgenommen zu werden?
Bereichernd ist doch eigentlich eine neue Mikrowelle für das schnelle Mittagessen in der kurzen Mittagspause mitten in unserem beruflichen Alltag. Doch wir queeren Menschen sind definitiv nicht bloss «das Sahnehäubchen auf dem trockenen Sandkuchen der Cis-Heteros», wie Queer.de treffend zur digitalen Plakatkampagne schreibt. Die – sicher gutgemeinte – Beurteilung «bereichernd» grenzt nämlich aus und ist weit davon entfernt, uns gleichwertig zu behandeln.
Deshalb ist es wichtig, dass wir unsere Geschichten nicht nur erzählen können, sondern auch gehört werden.